Täglicher Energiebedarf für ältere,
mobile Menschen über 65 Jahre

 

Die durchschnittliche empfohlene Energiezufuhr beträgt für Frauen mit über 65 Jahren 1.800 kcal/d und Männern über 65 Jahren 2.300 kcal/d. Aus diesen Angaben lassen sich die empfohlenen Nährstoff- mengen pro Tag berechnen. Bei starker Unruhe oder Lauftendenzen bei Demenz kann der Energiebedarf erhöht sein.

 

Kohlenhydrate als Basis der Ernährung

mindestens 50 Energieprozent

 

Mindestens 50 Prozent der täglichen Kalorienzufuhr sollten aus kohlenhydratreichen Lebensmitteln bestehen. Dies entspricht bei einer durchschnittlich empfohlenen Kalorienzufuhr von 1.800 kcal pro Tag für Frauen einem Kohlenhydratanteil von 225 Gramm pro Tag und für Männer bei einer Energiezufuhr von 2.300 kcal, 288 Gramm pro Tag. Dabei sind komplexe Kohlenhydrate in Form von stärkehältigen und ballaststoffreichen Lebensmitteln zu bevorzugen. Diese enthalten zusätzlich reichlich Vitamine und Mineralstoffe.

 

So können Sie diese Empfehlung einfach umsetzen:

Täglich 5 Portionen Gemüse, Hülsenfrüchte & Obst

1 Portion entspricht: einer geballten Faust

 

Täglich 4 Portionen Getreide oder Erdäpfel

 

1 Portion entspricht:

Brot = 1 Handfläche

Getreideflocken = 1 Handvoll

Kartoffeln = 2 Fäuste

Nudeln (gekocht) = 2 Fäuste

Reis (gekocht) = 2 Fäuste

 

Fette und Öle – die Energieträger

maximal 30 Energieprozent

Maximal 30 Prozent der täglichen Kalorienzufuhr sollten aus Fetten bestehen. Dies entspricht für Frau- en etwa 60 Gramm pro Tag und für Männer bis zu 80 Gramm Fett pro Tag. Dabei sind qualitativ hoch- wertige pflanzliche Fette und Öle zu bevorzugen.

 

So können Sie diese Empfehlung einfach umsetzen:

Täglich 2 Portionen Fette/Öle, Nüsse, Samen

1 Portion entspricht:

Nüsse und Samen = 2 EL

Öl und Streichfett = 1 EL

Bevorzugt: Öle aus Nüssen und Samen, Tierische Fette, Kokosfett und Palmfett eher sparsam

 

Ein zu hoher Gesamtfettkonsum erhöht das Risiko für Übergewicht und Adipositas, Stoffwechselstörungen und Gefäßschädigungen. Vor allem eine erhöhte Zufuhr an gesättigten Fettsäuren (vorwiegend tierische Fette, Kokosfett und Palmfett) ist ungünstig.

 

Einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren (pflanzliche Öle) scheinen jedoch diese negativen Folgeerscheinungen zu reduzieren. Es gibt auch Hinweise, dass eine Ernährung, reich an Omega-3-Fett- säuren (etwa in Fischen oder hochwertigen pflanzlichen Ölen wie z. B. Lein-, Walnuss- oder Rapsöl enthalten) bei gesunden, älteren Personen die Bildung von Muskeleiweiß anregt und sich auch auf die Gehirnleistung positiv auswirken kann.

 

Eiweiß – der Baustoff unseres Körpers 15 Energieprozent

15 Prozent der täglichen Kalorienzufuhr sollten aus Eiweiß bestehen. Dies entspricht für Frauen einer Eiweißmenge von etwa 68 Gramm und für Männer 86 Gramm pro Tag. Auch hier ist auf eine Ausgewo- genheit zwischen tierischen und pflanzlichen Eiweißquellen zu achten.

 

So können Sie diese Empfehlung einfach umsetzen:

Wöchentlich maximal 3 Portionen Fleisch und Fleischprodukte (inklusive Wurst)

Wöchentlich 1-2 Portionen Fisch

Wöchentlich bis zu drei 3 Eier

Täglich 3 Portionen Milch oder Milchprodukte

Auch pflanzliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte und Getreide sind gute Eiweißquellen.

 

1 Portion entspricht:

Käse = 2 handflächengroße, dünne Scheiben

Joghurt, Buttermilch = 1 Glas Milch bzw. ein Becher (ca. 200 ml), Hüttenkäse = 1 Faust 1 Portion Fleisch, Fisch = 1 handtellergroßer, fingerdickes Stück

 

Salz

maximal 6 Gramm pro Tag (maximal 1 Teelöffel Kochsalz)

Vor allem Wurst, Käse, Brot, Fertig- und Halbfertigprodukte tragen zu einer hohen Salzaufnahme bei. Die Salzaufnahme kann durch das Verwenden anderer Gewürze und von Kräutern reduziert werden.

 

Täglicher Energiebedarf

Mobile Personen: 30 bis 35 kcal pro Kilogramm Körpergewicht

Immobile Personen: ca. 25 kcal pro Kilogramm Körpergewicht

 

Das bedeutet, dass eine bettlägrige Person mit einem Körpergewicht von 70 Kilogramm einen täglichen Energiebedarf von 1.750 kcal hat. Individuell kann natürlich ein höherer oder niedrigerer Bedarf beste- hen. Dieser sollte v. a. im Krankheitsfall von einer Fachkraft genau bestimmt werden.

 

Täglicher Flüssigkeitsbedarf

Täglich mindestens 6 Portionen (insgesamt 1,5 Liter) alkoholfreie, energiearme Getränke

 

Bevorzugt: Wasser, Mineralwasser, ungezuckerte Früchte- und Kräutertees oder verdünnte Obst- und Gemüsesäfte (1 Teil Saft, 3 Teile Wasser)

1 Portion = 1 Glas (250 ml)

 

Erwachsenen ab 65 Jahren wird eine Gesamtflüssigkeitsaufnahme von zwei bis zweieinhalb Litern pro Tag empfohlen. Ein Drittel wird dabei über die Nahrung aufgenommen, zwei Drittel kommen aus Getränken.

Auszug aus: "Ich lade dich zum Essen ein" Link
Bundesministerium für Gesundkeit

 

Biolandwirtschaft und gentechnikfreie Produktion

 

Da die EU-Gesetzgebung eine Kennzeichnung von Produkten von Tieren (Eier, Milch, Fleisch), die mit GVO gefüttert wurden, nicht vorsieht, ist es für Konsu- mentInnen nicht möglich zu erkennen, ob das jeweilige Produkt aus einem landwirt- schaftlichen Betrieb stammt, der GVO in der Fütterung einsetzt.

Ein umfassendes Verbot des Einsatzes von GVO, auch in der Fütterung, gibt es aber in der Biolandwirtschaft und bei Produkten, die als „gentechnikfrei“ oder „ohne Gentechnik hergestellt“ gekennzeichnet sind.

 

Biologische Produktion

Das Verbot des Einsatzes von GVO im Bio-Bereich ist durch eine EU Verordnung (Verordnung (EG) Nr. 834/2007) geregelt.

 

Diese besagt, dass GVO und aus oder durch GVO hergestellte Erzeugnisse nicht als Lebensmittel, Futtermittel, Verarbeitungshilfsstoff, Pflanzenschutzmittel, Düngemittel, Bodenverbesserer, Saat- gut, vegetatives Vermehrungsmaterial, Mikroorganismus oder Tier in der ökologi- schen/biologischen Produktion verwendet werden dürfen.

 

Gentechnikfreie Produktion

Bei konventionell (nicht biologisch) produzierten Lebensmitteln gibt es in der EU keine einheitlichen Regelungen für eine gentechnikfreie Produktion. Damit erfolgt die Festlegung der Vorschriften auf Ebene der einzelnen Mitgliedsstaaten. Österreich nimmt auf diesem Gebiet innerhalb der EU eine Vorreiterrolle ein. Im Jahr 1998 wurden die Vorschriften für eine gentechnikfreie Produktion im österrei- chischen Lebensmittelbuch erstmals pub- liziert und immer wieder (zuletzt 2010)

aktualisiert. Die Verbote des Einsatzes von GVO entsprechen dabei den Verboten der Bio-Verordnung. In Österreich sind derzeit rund 2000 Produkte auf dem Markt, die als „ohne Gentechnik hergestellt“ gekennzeichnet sind.

 

Auszug aus: "Grüne Gentechnik" Link
Bundesministerium für Gesundkeit